Gabi von „made mit Blümchen“ hat für die Junispielereien das Thema „Monogramme“ vorgegeben. Das hat mich sehr gefreut.
Aber erst einmal für alle Indigofärberinnen: ein You tube video von einer jungen Frau, die nach einer alten – sehr alten Methode – färbt. Die Sprache ist estnisch, aber es gibt einen englischen Text. Das Video findet ihr unter Eesti käsitöö Potisinisega värvimine. Es ist ein kurzer Film.
Aber jetzt zum Monogramm:
Vor einiger Zeit konnte ich bei Jessica Grimm ein Metallplättchen mit meinen Initialen erwerben. Jessica Grimm hat einen blog (Märchenhaftes Sticken) und einen kleinen Shop. Sie konnte solche Plättchen gebraucht kaufen. So weit ich mich erinnere, konnte man sich die Muster nicht aussuchen, sondern nur anfragen, ob sie die entsprechende Buchstabenkombination hat. Hier ist das gute Stück:

Oben über den Initialen steht die Modellbezeichnun „Biedermeier“, unten links im Kreis „Schutzmarke“ und senkrecht „IMN“, daran anschließend „Muster geschützt“ und im rechten Kreis ist die Zahl „30“ eingedrückt und darunter ein Schnörkel – das alte Zeichen für Pfennig. Kennt das überhaupt noch jemand?
Um das Muster zu übertragen gab es 2 Möglichkeiten. Zum einen blaues Pulver durch die ausgestanzten Teile reiben. Das ist bei meinem Plättchen gemacht worden. Oder man konnte eine für diesen Zweck bestimmte Farbe erwerben, die wurde in kleinen rechteckigen Töpfchen wie die Wasserfarben verkauft. Mit einem Pinsel mit wenig Wasser und viel Farbe malte man über die ausgestanzten Muster. Ich nahm wieder meinen weichen Bleistift.

Dann ging’s ans Sticken. Theoretisch weiß ich ja wie’s geht. Man stickt die Linien mit Sticktwist mit Vorstichen oder Rückstichen erst einmal nach. Die breitere Partien werden in 2 oder mehr Reihen bestickt. Für dieses schmale Initial nahm ich 2 Teilfäden. Dann stickt man mit Vierfachgarn – ich nahm die dünnste Stärke 30 – darüber. Die schmalsten geraden Stellen werden nur 3 – 4 mal umwickelt. D. h. die Nadel geht über und unter den Rückstichen, aber nicht durch den Stoff. Dann erst sticht man durch. Bei Kurven umwickelt man nur 2 mal, sind die Kurven sehr eng, sticht man jeden Stich durch. Werden die Linien breiter macht man schräge Plattstiche. So weit die Theorie. Seid gnädig, die Bilder sind vergrößert, da sieht man jede Unregelmäßigkeit!


Na ja, ich muß noch üben!
Jetzt versuch ich das bei Gabi zu verlinken und freue mich auf die Beiträge der anderen Teilnehmerinnen.
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frau nahtlust
28 Jun 2020Was heißt hier „ich muss noch üben“? – das ist bezaubernd und absolut toll, dass du auch so ein Kupferblättchen hast. Wunderschön! LG. susanne
Schnitt für Schnitt
28 Jun 2020Das klingt, als hättest du es noch gelernt. Schön, wie einen die Stoffspielereien dazu bringen, so vieles auszuprobieren. Liebe Grüße Christiane
123-Nadelei
28 Jun 2020Glückwunsch dass Du eine Schablone mit Deinen Buchstaben finden könntest.
Deine Monogrammstickerei ist schön geworden, die kannst Du mit stolz zeigen.
LG Ute
Stoffnotizen
29 Jun 2020Eine tolle Monogramm-Schablone! Eine solche würde ich auch mal ausprobieren wollen, obwohl ich bisher nicht die besten Erfahrungen mit den kleinen, schablonierten Buchstaben gemacht habe. danke noch einmal auf den Hinweis mit dem Bleistift und dem Farbe reiben – das probiere ich auf jeden Fall aus! Liebe Grüße!
Mond
29 Jun 2020Diese Monogramm-Schablonen sind ja wirklich etwas Feines. Hübsch, dein Monogramm. Wie der Morgenmantel durch die Stoffspielereien immer weiter verschönert wird, gefällt mir…
Tyche
29 Jun 2020Bei dieser Stoffspielerei sind ja mehrere Teilnehmerinnen, die sich in Weißstickerei geübt haben – und staunen, wie schwierig das doch ist!
Ich dachte auch, ich weiß doch wie das geht …und sehe ein, es braucht viel Übung.
Gewiss waren nicht alle unsere Großmütter begnadete Stickerinnen oder hatten überhaupt die Zeit und die Mittel dafür.
Ist das nicht der Morgenrock, den Du schon einmal gezeigt hast?
Liebe Grüße
Tyche
Annelies
30 Jun 2020Ja, das ist der selbe. Ich wußte nicht so recht, auf was ich das Monogramm sticken sollte, da bot sich das an.
Liebe Grüße
Anneliesd